Haiku: Gedichte aus fünf Jahrhunderten. Japanisch/Deutsch. Herausgegeben von Masami Ono-Feller. Übersetzt von Eduard Klopfenstein. Reclam. 422 S., Fr. 45.90
Eine Fliege geklatscht
Nun müssen alle dran glauben!
So ist das Menschenherz
(Natsume Seibi, 1749 – 1816)
Jüngst sah ich in einer Waldlichtung auf der Buchenegg ein Kind. Es zeigte mit dem Fingerchen auf einen Baum und rief seiner Mutter beglückt zu: «Da!», dann zeigte es auf einen vom Baum auffliegenden Vogel und rief wieder, nur noch lauter: «Da!» Dann reckte es das Fingerchen zum Himmel, in dem sich die Spur des Vogels langsam verlor, und rief ein drittes «Da!», etwas weniger laut und fast ein bisschen ...
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Wie steht es mit DADA-Ismus?
Ist das der grosse "Vorschlaghammer" oder steht auch ein wenig HAIKU dahinter?
Eine Interessierte....aber wenig Wissende.🍃🍃🍃🍂🍂
Nachtrag
Nachtsturm im Himmel,
Ein dünner Lichtkreis begrenzt
Diesen neuen Mond.
Nachtsturm im Himmel,
Ein dünner Lichtkreis begrenzt
Diesen neuen Mond.
Wie wenig Fluss in uns ist, wie wenig Hingabe und Demut; sie haben das sehr gut erkannt Herr Hunger-Bühler... ach wären wir doch in jeder Sekunde frei für eine neue Ewigkeit.
Ich finde diese Haiku schön, eigentlich möchte man mehr davon.
Lieber Herr Hunger-Bühler
Vielen Dank für diesen sehr gelungenen Beitrag. Das Leserecho zeigt leider, dass die Stille und Zeitlosigkeit des Haiku nicht die gleiche Wirkung erzeugen wie die plärrende Oberflächlichkeit des Alltags.
Diese Haiku's sind zum GAEHNEN. Die Alternative ist allerdings nicht die plärrende Oberflächlichkeit des Alltags. Auch die sog. "Weltliteratur" hat durchaus amuesante Bonmots anzubieten, siehe zB Wilhelm Busch, C. Morgenstern, O. Wilde (Whenever people agree with me, I have the feeling I must be wrong), Tucholsky (Every idiot can handle a crisis; it's the daily routine that wears you down), ua, Herr Hunger-Buehler, versuchen Sie's mal damit; Sie sind sicher mehr literaturbewandert als ich.
Ich schätze heute noch Herrn Hunger-Bühlers unerhörte, bühnenfüllend-diabolische Luftherrschaft in Goethes "Faust I+II" des Jahres 2000, zusammen mit Johann Adam Oest (auf DVD weiterhin verfügbar).
Verglichen mit dieser Riesen-Nummer ist Hunger-Bühlers Eintauchen in die kleinen Verse ein Umschlagen vom Makro- in den Mikrokosmos. Ähnlich, wie wenn ein Großwildjäger im Alter zum Käfersammler wird.