Die schönste Eigenschaft des deutschen Menschen, auch seine berühmteste, mit der er sich selbst wohl am liebsten schmeichelt, ist seine Innerlichkeit.» Das sagte Thomas Mann (1875–1955), zweifellos der grösste deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
Woher rührt dieser sehr deutsche Hang zur Innerlichkeit? Er entwickelte sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des Pietismus, dessen Anhänger zu der Auffassung gelangt waren, dass die Kirche Martin Luthers genau jene Verwerfungen aufweise, gegen die sie ursprünglich angetreten war. In Abgrenzung zur lutherischen Orthodoxie wollte man wieder zu Frömmigkeit, zur «Reinheit ...
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