Sie kamen in einmütigem Groll und wagten dann, als er sein Gedicht zu rezitieren begann, kaum mehr Atem zu holen vor schaudernder Bezauberung: Im Februar 1845 hatte Edgar Allan Poe es endlich geschafft. Nüchtern und kalt fiel er in seinem Vortrag vor 300 Salondamen, Kritikern und Schriftstellerkollegen zunächst über «die Meute literarischer Dilettanten» her, die teils selbst im Publikum sassen mit ihrem «schäbigen Hang zu Realismus und moralischer Belehrung». Poe wusste, wie man sich Feinde macht: Selbst ein grosses Gedicht, dekretierte er, komme nicht in göttlicher Eingebung zu uns herab, sondern werde auf Effekte hin planvoll konstruiert. Schon hüstelte man ungehalten da verdunk ...
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