Wo die Familienverhältnisse unklar sind, wächst das Bedürfnis nach Stammbäumen. Eine Kunst des Vermischten ruft nach Reglementen. Wo alles erlaubt ist, haben Puristen Konjunktur. Der «Jazz», von dem seit Anbeginn niemand so recht wusste, was er denn insgesamt sei, produzierte mit jeder neuen Stil- und Spielform eine neue Welle von Verehrern, die nur gerade diese für die wahre hielten. Oder andersherum: immer neue Generationen von Orthodoxen, die das Neuste als Unfug verlachten. Selbst die Musiker hatten gelegentlich kein Ohr dafür.
Als Ornette Coleman Ende der fünfziger Jahre aus der Tiefe des texanischen Raums (Fort Worth, mein Gott!) auf die Szene kam, sagte selbst Miles Davis: ...
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