Riecht es nicht nach Moschus hier? Nach Kampfer und Achselschweiss der Wiener Gesellschaftsmädchen, die bei ihm Schlange standen, um so nackig wie möglich sein Modell zu sein? Nach transpirierenden Damen der Gesellschaft, deren mürbe Büste er mit Spitzen und Mousseline aus Deckweiss schönmalte? Denn Hans Makart, der Frauendarsteller der Gründerzeit, war ein Schönmaler, ein Künstlerfürst, dem alle zu Füssen lagen. Seine «Sensationsbilder» hatten als neues neobarockes Massengenre nur ein Ziel: die Unterbringung möglichst vielfältiger weiblicher Staffage.
Würdige Männer lästerten damals über seine «ungesunden, geilen Farbeffekte», seine Bilder, hiess es, seien «mit Hur ...
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