Eine uralte Bauernuhr tickt. Am Türrahmen ein kleiner, halbblinder Spiegel, daneben drei alte Rasierpinsel an einem rostigen Nagel. Verblichene Familienfotos. Ein Fahrplanplakat für die Station Berlingen, vier Schnellzüge fahren jeden Tag Richtung Konstanz – ohne Halt hier vorbei. Drei fahren genauso nach Zürich. Eine wurmstichige Kommode, ein Wasserkrug und zwei, drei, vier Abreisskalender: Man schreibt das Jahr 1954.
Am Tisch unter dem Neonlicht sitzt der Sonntagsmaler über einen Karton gebeugt, Adolf Dietrich. Malt er die Landschaft des Untersees? Malt er ein Stillleben, barock und kurios, Tod und Leben verschränkend? Am 9. November 1954 ist er 77 Jahre alt, er ist zwei Jahre äl ...
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