«Am Ende sehen wir wie die Idealvorstellung von uns selbst aus.» Das stammt von Baudelaire, der gut reden hatte. Wie alles, was Baudelaire schrieb, ist der Satz verfänglich. Programmatisch missverstanden, kann er einer Autobiografie zum Verhängnis werden. Denn nichts ist fader als eine Lebensbeschreibung, die den Eindruck erweckt, ihr Verfasser hätte sich an den eigenen Haaren aus der grauen Masse emporgezogen.
Der südafrikanische Schriftsteller J.M. Coetzee scheut sich trotzdem nicht, das Baudelaire-Zitat in den zweiten Teil seiner Autobiografie aufzunehmen. Nur wird in «Die jungen Jahre», so heisst der Band in deutscher Übersetzung, der Satz eher widerlegt als bestätigt. Statt de ...
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