Paul Auster: In Flammen. Leben und Werk von Stephen Crane. Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz. Rowohlt. 1200 S., Fr. 47.90
Goethe hat das Alter als «stufenweises Zurücktreten aus der Erscheinung» beschrieben. Im Werk älterer Schriftsteller weiche das Interesse an der Vielfalt des Wirklichen deshalb oft der Konzentration auf das Grundlegende und Wesentliche, das sich in wenigen Worten sagen lässt. Was der betagte Goethe nicht zuletzt in seinem eigenen Schaffen bemerkte, die Tendenz zu gedankenschwerer Lakonie, ist ohne Zweifel ein gemeinsamer Zug vieler, im Einzelnen sehr unterschiedlicher Alterswerke – man denke etwa an die späten Texte von Anna Seghers, Max Frisch ...
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Oh je, so viel Geschwätz, bis der Autor dann zur Biographie von Crane kommt. Und auch in dem Teil erfahren wir so gut wie gar nichts über Crane.
Im ganzen ein typischer Feuilletontext. Ein verhinderter Schriftsteller betätigt sich als Literaturkritiker und schafft es nicht, fundamental informativ zu sein.
"... das Verschwimmen der Grenzlinie zwischen Realität und Fiktion ..."
Auster schreibt für die intellektuelle Upper Middle Class, für die bei dem Wahlsieg Trumps 2016 eine Welt zusammenbrach, die aus Romanen wie den seinen in einem gemütlichen Brooklyn bestand. Sonntags dazu die NYT.
Die Austers reagierten, wie das gesamte Kultur-Milieu der Ost und der Westküste, auf den Einbruch der Realität der Lower Middle Class aus den Overfly-Staaten mit hysterischen Schreien. Für sie sind BLM und Cancel Culture das gute Amerika.
Danke für die Erklärung. Ungefähr so abgehoben und realitätsverweigernd kam mir auch der Weltwochen-Artikel vor. Das ist eine Pseudowelt von Möchtegernkulturschaffenden.