Es sei typisch deutsch, schrieb der Philosoph Friedrich Nietzsche, dass unter Deutschen die Frage nicht aussterbe, was deutsch sei. Ein Zeitgenosse Nietzsches war sich freilich recht sicher, eine zufriedenstellende Antwort auf die nicht aussterbende Frage zu wissen: Er, Richard Wagner selber, sei es. «Ich bin der deutscheste Mensch, der deutscheste Geist», notierte er im September 1865 in sein Tagebuch. «Fragt den unvergleichlichen Zauber meiner Werke, haltet sie mit allem übrigen zusammen: Ihr könnt für jetzt nichts anderes sagen als – es ist deutsch.»
Das mag für heutige Ohren recht fremd klingen. Die Zuschreibung nationaler Eigentümlichkeiten ist anstössig geworden, und da v ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.