In Anspruch und Urteil war er rigoros: Sechs bis acht vollendete Gedichte, mehr gibt ein Dichterleben nicht her, das – auch hier scheut er vor martialischen Tönen nicht zurück – «dreissig bis fünfzig Jahre Askese, Leiden und Kampf» bedeute. Diese Bilanz zieht Dr. Gottfried Benn 1951 in seiner Rede «Probleme der Lyrik»; da ist er fünfundsechzig, seit fast vierzig Jahren praktizierender Arzt, zweifacher Witwer, zum dritten Mal verheiratet (mit einer wesentlich jüngeren Zahnärztin), bekennender Alleingänger und -denker, notorischer Verführer, Schlager- und Krimiliebhaber; vor allem aber ist er ein Dichter, und das gilt gleichermassen für seine Lyrik, seine Essays und seine Pros ...
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