Die Gerichtshöfe der Moral
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Die Gerichtshöfe der Moral

Im Kanon öffentlicher Entrüstung über angebliches Fehlverhalten werden schnell Karrieren vernichtet. Aus einem unschuldigen Pädagogen wird durch eine moderne Hexenjagd umgehend ein ­«Grüsel-Lehrer». Dabei kann sich schnell ändern, was als verwerflich gilt.

Allan GuggenbühlAllan Guggenbühl
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18.07.2013
Herbst 2012 in einer Schule im Zürcher Oberland. Begonnen hat es harmlos: Am frühen Abend sass der etwas über dreissig Jahre alte Lehrer am Pult seines Schulzimmers und schaute Matheprüfungen durch. Neben ihm lag sein privater Laptop. Gedankenverloren surfte er im Internet. Er stiess auf die Seite ­eines Escort-Service. Eine dunkelhaarige Frau mit prallen Brüsten erschien auf dem Bildschirm. Die Frau gefiel ihm. Während er das Bild betrachtete, hörte er hinter sich ein Kichern und sah einen Schatten vor dem Fenster. Die Geräusche kamen ihm komisch vor, sehen konnte er niemand. Zwei Wochen später die Überraschung: «Du verstehst, dass ich reagieren muss», teilt ihm die Schulleite ...
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