Die lüsterne Gruselspannung, die perverse Fälle normalerweise im Kino begleitet, findet in diesem Fall kein Schlüsselloch. Im Gegenteil: «Michael», der die letzten Monate unfreiwilligen Zusammenlebens des 10-jährigen Wolfgang (David Rauchenberger) mit dem 35-jährigen Pädophilen Michael (Michael Fuith) schildert, ist durch seine radikale Distanz eine viel schlimmere, schrecklichere Zumutung als jeder brutale Blick ins Fegefeuer der Grausamkeit. Das Erstlingswerk des Österreichers Markus Schleinzer, mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet und in Cannes kontrovers aufgenommen, erschreckt durch seine «Normalität». Was Schleinzer mit beinahe quälend rigoroser Ausführlichkeit und ...
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