Gebetsmühlenartig wird die diesjährige Nobelpreisträgerin Doris Lessing als «Ikone des Feminismus» bezeichnet. Alice Schwarzer lobt sie, Elisabeth Bronfen vergleicht sie mit Simone de Beauvoir. Und ebenso repetitiv wird ihr Hauptwerk «Das goldene Notizbuch» von 1962 als «Bibel» des Feminismus bezeichnet. In der Begründung der Akademie heisst es, Lessing sei eine «Epikerin weiblicher Erfahrung». «Oh Gott», sagte Lessing, als sie das hörte, «haben sie das wirklich über mich gesagt?»
Lessing wehrte sich ihr Leben lang gegen Vereinnahmungen und fixe Zuschreibungen und schreckte dabei auch nicht vor Widersprüchen zurück. «Ich bin keine Feministin», stellte sie klar. «Beweg ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.