Ein durchschnittlicher Flüchtling
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Ein durchschnittlicher Flüchtling

Die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises, Ursula Krechel, ­erzählt die Geschichte der Rückkehr eines 1939 nach Kuba ­geflüchteten Juden zu seiner «arischen» Frau.

Hans-Peter KunischHans-Peter Kunisch
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18.10.2012
Als Claire Kornitzer ihre Tochter nach neun Jahren wiedersieht, hat Selma Angst vor der grossen, kräftigen Frau, die behauptet, ­ihre Mutter zu sein. Sie ekelt sich, als diese Fremde, die nicht einmal ihre Sprache spricht, sie umarmt. Dabei hatte Claire, die sich in der angespannten Situation nicht zu helfen wusste, die vierjährige Selma 1939 einem Kindertransport nach England anvertraut, um sie zu retten. Selmas Vater, Richter in Berlin, war Jude, wurde im Alter von dreissig Jahren zwangspensioniert. Er emigrierte nach Kuba. Claire, eine «Arierin», blieb in Deutschland, aber liess sich nicht scheiden. Die grosse Öffentlichkeit kennt sie kaum Die scheiternde Begrüssung zwischen Mutte ...
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