Die erste patriotische Aufwallung war schnell verflogen. Mit der legendären Titelzeile «Wir sind Papst» begrüsste der deutsche Boulevard die Wahl Joseph Ratzingers zum neuen Pontifex. Umso lustvoller wurde er anschliessend wieder vom Thron geschossen. Die Missbrauchsfälle von Priestern, die Versöhnungsgeste gegenüber den Pius-Brüdern, die Regensburger Rede, in der Benedikt die Gewaltfrage des Islam thematisierte – die deutschen Medien fanden jedes Mal im Oberhaupt der Kirche den Schuldigen, den Vertuscher, den Brandstifter, den Freund einer ultrakonservativen Glaubensgemeinschaft.
Ein erstes Fazit: Man geht wesentlich bequemer durchs Leben als Kirchenkritiker. Er steht im Zw ...
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