In Cannes war der Teufel los. Das Auditorium tobte. Die Metropole aller Filmfestspiele hatte endlich wieder mal ein Opus im Wettbewerb, das die Gemüter erregte und entzweite. Bei einem Publikum, das gelernt hatte, alles mit Gleichmut hinzunehmen, war das allerhand. Das Objekt der ungewohnten Erregbarkeit kam aus Dänemark und stammt vom Exzentriker Lars von Trier, der sich um filmische Konventionen noch nie scherte. Als Spiritus Rector der «Dogma»-Ethik sorgte er für Wirbel, und bei jenem Film, der in Cannes so wunderbar polarisierte, verzichtete er auf das wichtigste Gut der Kinoschlemmer: Realismus.
«Dogville» heisst das Dreistundenstück und will so weit wie der amerikanische Kontin ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.