Tübingen
Wenn man eine relativ lange Geschichte der europäischen Kulturen schreibt, bleibt es nicht aus, dass sich einige Schlüsselmomente festsetzen. Eine Figur wie Antigone. Wo sonst gäbe es weltweit eine ähnliche Konstellation: eine Achtzehn-, vielleicht Zwanzigjährige, die einen Herrscher auf offener Bühne unter den Augen des Volkes zur Rede und blossstellen würde und als moralische Siegerin vom Platz ginge?
Oder einer wie Don Quijote, ein aus der Zeit gefallener «Ritter» auf Kollisionskurs gegen den Rest der Welt – dennoch unsterblich bis heute. Oder der renitente Werther, der ganz Europa in seinen Bann schlug. Kafkas Jedermänner K. oder F. die systematisc ...
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Anregender Text - wir müssen unbedingt wieder zur toleranten Vielfalt zurückfinden - offene, nichtzensierte Kunst war schon immer der Wegbereiter zu einer solchen debattierfähigen Kultur. Allerdings muss Europa dabei lernen, in einer "bottom-up" Weise demokratisch zu werden, gegenwärtig sind die "politischen" Strukturen nichts anderes als Erfüllungsgehilfen transatlantischer imperialer Phantasien. Sogar die Schweiz ist in den letzten Jahren zunehmend in den Strudel letzterer geraten.
Ich werde gleich all die von Ihnen erwähnten Bücher lesen, damit ich an Ihren geistigen Höhenflügen teilnehmen kann. Im Ernst: Wie wollen Sie mit Ihrem abgehobenen Text die Leserschaft dieser Zeitschrift erreichen? Oder ist das gar nicht beabsichtigt, geht es um die Demonstration Ihrer Überlegenheit?
Vielleicht wollen Sie Ihre Überlegenheit präsentieren. Dieser Text ist nach meiner Ansicht allgemein gut verständlich obwohl ich nicht überall damit einverstanden bin.
Wir müssen lernen ... Wir fordern ... Wer Essays so gestaltet lebt und in der Schule, wo der Lehrer Predigten hält. Das Wasser fliesst immer nach unten, den geringsten Weg sich bahnend. Ausser man stellt sich ihm in den Weg baut Dämme und Kanäle. Die Welt gehorcht nur den Naturkräften und nicht den schönen Künsten.