Wir müssen etwas für unsere Kunden machen»: Dieser Gedanke von Peter Hostettler stand am Anfang eines einmaligen Zweiradfests, das in kürzester Zeit unter dem Namen «Hoschi Days» in Sursee und weit darüber hinaus bekannt wurde. Peter Hostettler ist CEO und Mitinhaber der Hostettler Group. Das KMU aus der Zentralschweiz wurde 1906 als Velo- und Motorradwerkstatt in Wolhusen LU gegründet und kümmert sich seither darum, dass die Räder niemals stillstehen. «Keep the wheels turning» lautet das Credo des Familienunternehmens mit heute rund 900 Mitarbeitern. Importiert werden unter anderem Motorräder der Marke Yamaha. Zu den Geschäftstätigkeiten, die in insgesamt dreizehn Firmen aufgeteilt sind, gehört ausserdem der Handel mit Autoteilen und -reifen, der Betrieb der eigenen Velomarke BIXS und der Fahrrad- und Bekleidungslinie iXS, die auch international vertrieben wird, sowie der schweizweite Vertrieb von Drohnen des Herstellers DJI.

Dass Peter Hostettler der Überzeugung war, etwas für seine Kunden tun zu müssen, lag daran, dass es die früher regelmässig stattfindenden «Yamaha Days» seit 2014 nicht mehr gab und auch die Motorradmesse Swiss Moto in Zürich nicht mehr veranstaltet wurde. 2022 entschied man sich beim «Hoschi», wie die Familienmitglieder und das Unternehmen in bestem Luzerner Dialekt genannt werden, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Zum Charme der «Hoschi Days» gehört, dass keine Eventagentur ein hochglanzpoliertes Konzept erstellt hat, keine externen Marketingspezialisten das Erscheinungsbild prägen, sondern dass dieses zweitägige Fest der drehenden (und fliegenden) Räder vollständig «hausgemacht» ist. Bloss für die Gastronomie, die teilweise von lokalen Vereinen ausgerichtet wird, für die Sicherheit und Sanität holt man sich externe Unterstützung.

Rund 15 000 Töff- und BMX-Fans, Familien mit Kindern oder neugierige Nachbarn kamen 2024 für die dritte Ausgabe der «Hoschi Days» auf das Firmengelände der Hostettler Group. Für die vierte Austragung, die am 24. und 25. Mai 2025 stattfindet, werden mindestens so viele Besucher erwartet.

 

Fliegende Motocross-Maschinen

Die «Hoschi Days» haben sich zu einem wichtigen Treffpunkt der Schweizer Töff- und Veloszene entwickelt. Höhepunkte wie die «Drop and Roll Show» mit dem weltbekannten Mountainbike-Profi Danny MacAskill, eine Freestyle-Motocross-Show oder die unterhaltsame «Circus Trial Tour» sind Publikumsmagnete. Für die Ausgabe 2025 konnte unter anderem der Italiener Nicola L’imperatore verpflichtet werden, der auf seiner Vespa Dinge vorführt, die man besser nicht zu Hause ohne Aufsicht nachzumachen versucht.

Genki «Wanky» Watanabe wiederum ist bekannt für seine Auftritte als Freestyle-Motocrosser, wobei der Japaner mit seiner fliegenden Maschine die Grenzen der Schwerkraft auf packende Art und Weise immer wieder verschiebt. Firmenchef Peter Hostettler findet diese Art von Unterhaltung genauso attraktiv wie die Tausenden von Besuchern: «Es ist faszinierend zu sehen, was die Athleten auf Zweirädern mit und ohne Motor alles machen. Und wenn Kinder bei uns ihre ersten Meter auf einem Zweirad – mit oder ohne, mit elektrischem oder Verbrennermotor machen, ist das schlicht grossartig. Manch heutiger Motorradfahrer, Biker und sogar Profisportler hat seine ersten Versuche auf zwei Rädern bei uns gemacht.»

«Ein Event am eigenen Standort ist für Familien authentisch und interessant.»

Zu den «Hoschi Days» 2025 werden neben den verschiedensten Zweiradartisten auch Schweizer Sportstars wie der Töffprofi Dominique Aegerter und die Olympiasiegerin Michelle Gisin für Autogrammstunden erwartet. Auch der Italiener Luca De Aliprandini, der 2021 die Silbermedaille im WM-Riesenslalom gewinnen konnte, wird heuer nach Sursee reisen.

Während traditionelle Messen wie die Swiss Moto, aber auch der Genfer Autosalon, oder die Basel World im Uhrengeschäft, nicht mehr ausgerichtet werden, haben sich die «Hoschi Days» in bloss wenigen Jahren zu einem unverrückbaren Termin in der Agenda vieler Fans entwickelt. «Auch weil es einen Trend gibt, der gegen die Messen läuft, war für uns sofort klar, dass wir etwas für unsere Kunden, Lieferanten und Partner wie Tissot oder Monster Energy tun müssen. Ein Event am eigenen Standort ist für ganze Familien authentisch und interessant. Uns gibt es zudem die Möglichkeit, die Markenportfolios unserer Firmen und unsere Dienstleistungen in einer aktiven Art dem Kunden direkt nahezubringen», sagt Peter Hostettler.

Der umtriebige Unternehmer gibt aber auch zu, dass der Erfolg der fast vollständig in Eigenregie geplanten, vorbereiteten und durchgeführten «Hoschi Days» zwar Grund zur grossen Freude gibt, aber auch Fragen aufwirft. «Bei den Besucherzahlen stossen wir langsam, aber sicher an unsere Grenzen», sagt Hostettler. Er ist gleichzeitig stolz darauf, dass um zirka 20 Uhr am Sonntagabend, nach zwei Tagen des Fahrens und Festens, «das ganze Gelände aufgeräumt, gesäubert und wieder für den Geschäftsalltag bereit ist. Darauf bin ich sehr stolz und den Hoschi-Mitarbeitenden besonders dankbar», sagt der Firmenchef.

 

«Hoschi Days»: 24. und 25. Mai 2025 auf dem Gelände der Hostettler AG in Sursee. Mehr Informationen: www.hoschidays.ch