Vor fünf Jahren, im Juli 2002, äusserte das Satire-Magazin Titanic einen «schrecklichen Verdacht»: «War Hitler Antisemit?» Der aktuelle Anlass der Frage war die Affäre um den FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann, der sich wie ein veritabler Antisemit benahm, zugleich aber den Vorwurf, einer zu sein, empört von sich wies.
Der Titanic-Titel brachte eine beliebte deutsche Marotte auf den satirischen Punkt: Es kommt nicht darauf an, was man tut, sondern wie man es bewertet. Bei einem Mord zum Beispiel müssen «niedrige Beweggründe» im Spiel sein, weswegen sauber zwischen «Kriminellen» und «Terroristen» differenziert wird; Letztere gelten nicht generell als Mörder, weil sie sich, a ...
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