Ferien mit schlechtem Essen halte ich für wesentlich problematischer als Ferien mit beispielsweise mittelmässigem Wetter. Gerade wenn man in die Ferne schweift, wohin der lange Bewertungsarm vertrauenswürdiger Restaurant-Guides nicht hinreicht (Trip Advisor gehört da nicht dazu), geht man leicht ein Risiko ein, das in dauerhafter schlechter Stimmung enden kann.

Die Wahl für die Sommerferien fiel auf ein Resort in Mauritius mit immerhin sechs verschiedenen Restaurants, und dies schien deshalb von Anfang an eine gute Ausgangslage zu sein.

«Trou aux Biches» heisst die umfangreiche Hotelanlage an der Nordwestküste der Insel, die ich empfehlen kann. Schon am Frühstücksbuffet fiel das ausgezeichnete Baguette auf, das täglich frisch bereitlag.

Im «Trou aux Biches» wird keine Gourmetküche geboten, aber in allen sechs Restaurants eine erfreulich hohe Qualität des kulinarischen Angebots gepflegt – so zuverlässig wie das ewige Rauschen des Indischen Ozeans.

In «The Deck», wo der Achtjährige und ich bald regelmässig zum Lunch einkehrten, gab es Gazpacho mit kühler Melone sowie Pizza mit Meerblick. Die beiden Wohlfühlgerichte habe ich bestimmt ein halbes Dutzend Mal in zwei Wochen gegessen – einfache, aber sehr gute Küche.

Im italienischen Restaurant «Il Corallo» des Resorts, wo à la carte bestellt wird, schmeckte etwa eine Maispoulardenbrust, nach Mailänder Art paniert. Für die Region typische Currys, die am umfangreichen Buffet zum Thema «Mauritius» auslagen, sind mir in ebenso guter Erinnerung wie ein Palmherzensalat mit Zitrone, Tomatengelee und Pflaumen-Chutney, der mir im «La Caravelle» serviert wurde. Fazit: Gutes Essen macht gute (Ferien-)Stimmung, und sogar das Wetter war gut.

 

Trou aux Biches Beachcomber, Royal Road, Triolet 22302, Mauritius
 

David Schnapp ist Autor beim Gault-Millau-Channel.