Ich bin Partei, bin auf dem Opernstehplatz aufgewachsen: in der Südkurve der Opernhäuser. Selbst als diese Zeit längst vorbei war, ich als Opernkritiker im Parkett sass, warf mir ein Zürcher Dramaturg spöttisch vor, ich schreibe für den Stehplatz. Ein schönes Kompliment.
Mit 17 schrie ich erstmals Buh, mit 23 sass ich deswegen im Büro von Operndirektor Alexander Pereira. «Der Meister der Buhkultur frisst sich hier jeweils voll», hatte er mich nach einer Premierenfeier angeschnauzt, worauf ich ihm in einem langen Brief erklärte, dass zu meinem Opernenthusiasmus auch Kritik gehöre, dass aber auf ein Buh fünfzig Bravorufe folgen würden – so heftige Rufe, dass ich nach den Premie ...
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