Welchen Preis wir für Fortschritt und Wohlstand bezahlen, sieht man ganz gut beim Holzhacken. Wer in diesen Zeiten der Weltgeschichte Holz hacken will, braucht ein Haus mit Ofen, eine Wohnung mit Cheminée oder eine Hütte im Wald. Aber wer hat das schon, ausser in seinen Träumen?
Holzhacken kostet zwar nur eine Axt, Körperkraft und ein wenig Holz, ist aber trotzdem in den Regionen der Highend-Zivilisationen unbezahlbar geworden. Ein Ster Buchenholz, dies nur am Rand, Grand-Cru-Holz, kostet 200 Franken. Holzhacken in unseren Breitengraden ist etwas für Privilegierte geworden oder Menschen, die der Zivilisation davongelaufen sind. Das sind so die Dinge, bei denen ich manchmal ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.
Es ist das erste Mal, dass ich mir Ihren Kommentar genüsslich angetan habe. Kompliment, was mich ärgert ist, warum habe ich Ihre Texte nicht schon früher gelesen.
Meine Erfahrung aus meinem Dorfleben in Hintertupfingen.Holzhacken macht Männer nicht per se schlauer.
Hallo Herr Bahnerth,
Sie schreiben mir aus der Seele. Ich hab immer gespürt, dass Holz und Mann zusammen passen. Dass wir uns dabei in die Mitte hacken, ist mir erst klar geworden. Geh den Weg der Mitte. Geh zum Holz.
Dankeschön.
Herzliche Grüße, Rainer Horn
Auf der Suche, ob „Das Holz, das ein Mann spaltet, hält ihn selbst zusammen.“ ein Zitat ist oder vom Autor stammt (mir *gefällt* es, vll. weil ich selbst Bäume fälle und Holz hacke — da würde sich jetzt noch was reimen, aber ich weiß nicht worauf ;-)), musste ich feststellen, dass es schon mehr Journalisten gab (Süddeutsche Zeitung), die Holzhacken für sich entdeckten.
Vorgesägtes Spaltholz kann jeder hacken. Wie wäre es mit einem Wurzelstock oder der Astvariante? Für den jungen Homo erectus ist das Holzhacken eine Ersatzbefriedigung; dem alten Homo seltenerectus würde ich eher das Glockenläuten empfehlen.
Schade ist Euch Hodlers Holzfäller nich eingefallen für das Bild...
Für Nicht-Schweizer!
Ich hoffe der Link funktioniert:
https://www.kunstmuseumluzern.ch/ausstellungen/hodlers-holzfaeller/
Ein ausgezeichneter Text, Herr Bahnert! Offenbar haben Sie selbst erfolgreich die Lernkurve des Holzhackens durchlaufen. Der gekonnte Umgang mit der Axt stärkt tatsächlich das Gefühl des Mannseins auf angenehme Art..