Wassily Kandinsky (1866 –1944), Die Sängerin, 1903 – Wenn die Zeiten, in denen wir leben, eine Musik hätten, wie würde sie klingen? Vielleicht wäre ihr Grundton ein Adagio, getragen von kraftlos gewordenen Oboen, da wären kaum Geigen, und wenn, spielten sie auf der G-Saite. Da wären die Schläge der Trommeln, die klängen wie kleine Explosionen, und hin und wieder hörte man eine zarte Trompete, wie die Hoffnung.
Der Klang der Welt wäre ein Lied, das so voller Schwermut wäre wie eine Saudade aus einem Café in Portugal, das letzte am Ende einer Strasse, hinter der die Welt in einen Abgrund fiele. Man hörte nur eine Stimme, verletzt wäre sie und immer noch verletzlic ...
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Die Welt hat nicht nur eine einzige Melodie und schon gar nicht nur eine schwermütige in der Zeit, in der wir leben. Die Welt ist vielschichtig und klangreich so wie der Flügel und die ausgebildete Stimme einer charismatischen Sängerin. 😀 Wenn die eine Melodie verklungen ist, dann wird die Seele sich der nächsten zuwenden. Ein längeres Verhaften an verklungenen Tönen weicht nur der unausweichlichen Realität aus und engt etwaige Entfaltungsmöglichkeiten zu sehr ein.