Beim Griff in die Wortschatzkiste fanden Journalisten in den 1990er Jahren das Wort Ikone. Es stammt vom russischen ikona für (Heiligen-)Bild und vom griechischen eikóna bzw. eikón für Bild im Allgemeinen und beschreibt «Kultbilder der byzantinisch-orthodoxen Kirche». Der Begriff wurde gekapert und wechselte aus der Welt des Sakralen in die Welt des Profanen. Eine Umwidmung, die Journalisten sprachlich leicht bewältigen: Man nehme ein Substantiv und verbinde es mit dem Wort Ikone. Nun hatte die Ikone erreicht, wofür der Duden heute zwei Bedeutungen nennt: 1. «Person, deren (Kleidungs-)Stil von vielen als nachahmenswert empfunden wird», sowie 2. «Gegenstand, der für einen be ...
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Schmunzel, schmunzel !!!
Stellt sich noch die Frage ob alle Ikonen und alles "ikonische" (die Wortschöpfung begegnet mir sehr oft in den "Kauf mich"-Emails aus dem Mode-Bereich in meinem Posteingang) im Wert gesteigert werden wenn man sie mit einer Zeiss Ikon fotografiert. Oder vielleicht mit einer Leica wo man sehr viel Geld für einen kleinen ikonischen roten Punkt mit weißem Schriftzug zahlt...
Es ist typisch, dass es heute nur noch Ikonen gibt, aber keine echten Vorbilder mehr.
Doch, die gibt es noch. Z. B. Scholz und sein Kabinett.
I beg your pardon?
Ich liebe schwarzen Humor!