Weine sind konservierte Zeit. Es braucht nicht gleich die verwirrende Erfahrung zu sein, die mir Paolo Cattaneo vom Hause Badaracco vor gut zehn Jahren bescherte, als er einen Malaga aus dem Jahr 1780 öffnete, dem Todesjahr von Maria Theresia und Canaletto. Noch regierte Friedrich II., arbeitete Rousseau an seinen «Confessions» und Kant an der «Kritik der reinen Vernunft». Da kann man sich schon einmal verschlucken vor Ehrfurcht.
Damit ist das hier natürlich nicht zu vergleichen. Erstens geht’s nicht um einen Wein, sondern nur um dessen Etikette, und zweitens ist die Erinnerung an meine Jugend nicht ein Blick in den Abgrund der Geschichte – und der erste Schluck Veltliner, der d ...
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