Ihre Finger falten das Kaugummipapierchen zusammen, glätten es wieder, rollen es zu einer Kugel. Minutenlang wiederholt sie die Geste, ohne sich des Spiels ihrer Hände bewusst zu sein. Marianne Wick sitzt leicht vornübergebeugt auf ihrem Stuhl, blickt ernst in die Runde und sagt endlich mit leiser Stimme: «Was muss eigentlich noch passieren, bis einige von Ihnen so etwas wie Empathie und Mitgefühl entwickeln?»
Die Angesprochenen, fünf Männer in ihrer olivgrünen, braunen oder blauen Gefängniskluft, schweigen. Das Schweigen hält an, liegt drückend auf der kleinen Runde. «Da erzählt gestern einer von Ihnen, dass er mich im Traum aufs Schwerste vergewaltigt hat», fährt Wick fort, ...
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