Klopfzeichen aus dem Oberstübchen
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Kultur

Klopfzeichen aus dem Oberstübchen

Das Ja zur Masseneinwanderungsinitiative liess Schweizer Intellektuelle aufbegehren wie seit der Fichenaffäre nicht mehr. Die kollektive Empörungseuphorie liefert ein aufschlussreiches Sittenbild einer Kulturszene, die nicht mehr so recht weiss, wofür sie einstehen soll.

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05.02.2015
Es war, als hätten viele von ihnen die Abstimmungsniederlage herbeigesehnt. Ein Schriftsteller nach dem andern drängte in den Wochen nach dem 9. Februar 2014 vor die Mikrofone, um seine Empörung und Besorgnis über das Resultat kundzutun, natürlich mit der Be­merkung, man sei keineswegs überrascht, ­angesichts der Stimmung, die zuvor geschürt worden sei. Die Journalisten sogen die Worte auf wie ein Schwamm, kritisches Nachfragen gab es kaum, sonst hätte sich der Reporter ­womöglich noch dem Verdacht ausgesetzt, zu den Ja-Stimmenden zu gehören. Wochenlang hielt die Empörungswelle an – und lieferte ein aufschlussreiches Sittenbild vom aktuellen ­Zustand der hiesigen Intellektue ...
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