Was sagte Joe Biden, als man in Trumps Villa Geheimakten aus seiner Präsidentschaft fand? «Wie kann so etwas überhaupt passieren? Wie kann jemand so unverantwortlich sein?» Biden, der seinem Vorgänger mit der Moralkeule austeilte, muss diese Fragen nun selbst beantworten. In seinem Büro und Privathaus sind geheime Dokumente aus seiner Zeit als US-Vize aufgetaucht.

Brisant ist der Zeitpunkt des ersten Aktenfundes. Dieser ereignete sich in den Büroräumen des Penn Biden Center in Washington, DC am 2. November letzten Jahres. Sechs Tage vor den Zwischenwahlen. Doch erst jetzt informierte man die Öffentlichkeit. Das schürt den Verdacht: Liess man das Volk gezielt im Dunkeln, um die Wahlen durchzuschaukeln?

Daten in der Corvette-Garage

Biden mimt den Unwissenden. «Ich war überrascht», sagte er, auf die gefundenen Akten angesprochen. «Die Leute wissen, dass ich geheime Dokumente und geheime Informationen ernst nehme [. . .] Wir kooperieren voll und ganz mit der Überprüfung, die hoffentlich bald abgeschlossen sein wird.»

Kaum hatte Biden den Kopf vermeintlich aus der Schlinge gezogen, wurde ein neuer Aktenfund bekannt: diesmal in seinem Privathaus in Delaware. Die Papiere lagerten nicht etwa in einem Safe, sondern in seiner Garage, neben seiner 1967 Corvette Sting Ray. «Geheimdokumente neben Ihrer Corvette? Was haben Sie sich dabei gedacht?», fragte ein Reporter.

Auch jetzt spielte Biden die Sache herunter: «Meine Corvette steht in einer abgeschlossenen Garage, okay? Es ist also nicht so, dass sie draussen auf der Strasse liegen.» Ab so viel Lässigkeit blieben selbst Bidens Apologeten die Worte im Hals stecken.

Nun konnte Justizminister Merrick Garland nicht mehr anders und gab – wie bei Trump – den Einsatz eines Sonderermittlers bekannt. Damit vermittelt die Justiz den Anschein, man behandle beide Fälle gleich. Das ist nicht der Fall. Bei Trump schickte das Justizdepartment das FBI aus und liess dessen Privathaus in Florida durchsuchen.

Biden hatte keine Kontrolle darüber,welche Drittpersonen Zugang zu den Geheimakten hatte.

Anders bei Biden. Eine Hausdurchsuchung hält man nicht für nötig. Auch nicht, nachdem ein dritter Geheimaktenfund – wiederum in Bidens Privathaus – bekanntgeworden ist. Dabei birgt Bidens Datenaffäre gemäss derzeit bekannten Informationen deutlich höhere Gefahren für die Staatssicherheit als jene Trumps.

– Längere Zeitspanne: In Bidens Fall lagen Geheimakten mindestens sechs Jahre seit seinem Ausscheiden aus dem Amt in dessen Büro und dessen Privaträumen. Viel länger als jene Trumps.

– Unsichere Lagerung: Als ehemaliger Präsident erhält Trump weiterhin Schutz des Geheimdienstes. Es stehen Sicherheitstechnologien zur Verfügung, um das private Anwesen zu schützen. Anders bei Biden. Ehemalige Vizepräsidenten verfügen über keinen Schutz seitens des Staates. Das heisst, dass es während sechs Jahren weder in Bidens Büro in Washington, DC noch in seinem Privathaus von der US-Regierung bereitgestellte Sicherheitsvorkehrungen gab.

– Keine Kontrolle: Republikaner forderten letzte Woche Logfiles ein – Besucherprotokolle, die ausweisen, wer in Bidens Privathaus ein und aus ging. Solche Logfiles seien nicht geführt worden, beschieden Bidens Anwälte. Mit anderen Worten: Biden hatte keine Kontrolle darüber, welche Drittpersonen Zugang zu den Geheimakten hatten.

– Bidens Ignoranz: Dass Biden angeblich nichts von den gehorteten Akten wusste, macht die Sache noch delikater. «Nicht zu wissen, dass man im Besitz von Verschlusssachen ist, wie Biden behauptet hat, bedeutet, dass es absolut keine zusätzlichen Massnahmen zur Sicherung und zum Schutz der Informationen gab», sagte Charles Marino, ehemaliger Berater des Heimatschutzministeriums, gegenüber Fox News Digital.

– Rolle Chinas: Ebenfalls keinen Überblick über Zugriffe von Drittpersonen gibt es an der ersten Fundstelle, dem Penn Biden Center. Es handelt sich um einen Think-Tank, den Joe Biden nach Ende seiner Amtszeit als Vizepräsident ab 2017 für seine Aktivitäten nutzte. Er ist an die University of Pennsylvania angegliedert, die von China mit finanziert wird. Öffentliche Aufzeichnungen zeigen, dass sich Spenden aus China von 2014 bis 2019 auf mehr als 54 Millionen Dollar beliefen. Dass Geheimakten im Büro einer Universität lagern, die von China alimentiert wird, muss in Sicherheitskreisen Alarmglocken läuten lassen.

Keine Durchsuchung angeordnet

Das Justizdepartment macht einmal mehr eine schlechte Figur. Warum hat es die Öffentlichkeit nach dem ersten Aktenfund bloss wenige Tage vor den Zwischenwahlen nicht umgehend informiert?

Das Verhalten nährt den Verdacht, dass es Biden schonender behandelt als Ex-Präsident Trump – oder ihn gar begünstigt. Dass die Justiz bei Biden bis dato keine Durchsuchung der Privaträume angeordnet hat wie seinerzeit bei Trump, obwohl immer neue Dokumente auftauchen, befeuert diese Vermutung.