Lange Zeit war sie abgetaucht. Die Schriftstellerin Gertrud Leutenegger, die Mitte der siebziger Jahre so fulminant mit «Vorabend» (1975) debütierte und danach immer wieder den fliegenden Aufbruch inszenierte, kam mit ihrer Erfindungskraft in den neunziger Jahren an einen toten Punkt. Bedrohliche biografische Umstände führten dazu. Gleichzeitig strandete sie mit dem letzten Roman, «Acheron» (1994), in einem poetischen Niemandsland, das sie so leicht nicht mehr verlassen konnte. Zu rauschhaft übersteigert war ihre Sprache, so pathetisch zuweilen, dass ihr Schreiben den ständigen Grenzgang zwischen lyrischer Weltsicht und dem Absturz in verzuckerte Gefilde demonstrierte. Jetzt legt Ge ...
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