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Justiz

Laissez-faire mit tödlichem Ausgang

In Frankreich blieben mehrere Mörder jahrzehntelang auf freiem Fuss. Und töteten weiter. Auch der kürzlich verhaftete Michel Fourniret war 16 Jahre lang nicht behelligt worden. Die jüngste Blamage aber könnte das Justizsystem verändern.

Daniel BinswangerDaniel Binswanger
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22.07.2004
Seine Berufsangabe lautet «Förster», aber er trägt eine Nickelbrille wie ein ewiger Student. Er ist ein kaltblütiger Serienmörder, aber seine schmächtige Gestalt sieht weder auffällig noch furchteinflössend aus. Michel Fourniret lebt mit seiner dritten Frau zusammen und hat mit ihr einen Sohn im Teenageralter, aber regelmässig zieht es ihn auf die Strasse, auf «Jungfrauenjagd», wie er das nennt. Die Manipulations- und Täuschungsfähigkeit dürfte bei dem hoch intelligenten Fourniret fast so gross sein wie seine Lust am Töten wehrloser Opfer. Entstammt Fourniret jenen Abgründen der menschlichen Seele, gegen deren Dämonen Recht und Ordnung immer machtlos bleiben werden? Leider ...
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