Lehrer: Wenn eine Aussage nicht bewiesen werden kann, heisst das noch lange nicht, dass sie falsch ist. Solange sie nicht widerlegt ist, könnte sie zutreffen.
Schülerin: Die Wahrheit definiert sich also nicht nur durch ihre Beweisbarkei ...
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@Brechb&Nix: Ich muss hier leider widersprechen. Es geht hier nicht um Hypothesenbildung, sondern um die viel tiefere Einsicht, dass, salopp ausgedrückt, auch die Mathematik nicht "widerspruchsfrei" ist. Oder präziser, wie eben Thiel's Beispiel wunderschön zum Ausdruck bringt, es existieren Aussagen, die sich weder beweisen noch widerlegen lassen. Das war um 1931, als Gödel seine revolutionären Einsichten teilte, auch den Mathematikern, unter anderem ihrem "Papst" Hilbert, alles andere als klar!
"Die Wahrheit definiert sich also nicht nur durch ihre Beweisbarkeit, sondern auch durch ihre Unwiderlegbarkeit?"
Darauf baut die ganze Logikonstruktion des Textes auf.
Wenn ich etwas beweisen kann, nach Stand der gängigen Regeln der "Kunst und Wissenschaft", dann genügt das! Ich muss nicht auch noch die Unwiderlegbarkeit dieser bewiesenen These oder Behauptung zusätzlich nachweisen! Das ist Trickserei!
Das Weltbild "Erde als Zentrum des Univ." galt auch als unwiderlegbare, göttliche Wahrheit!
Mit Verlaub, das ist Unsinn! Die Frage der "Widerspruchsfreiheit" und damit "Entscheidbarkeit" eines Problems ist eminent wichtig, insbesondere auch für die Computerwissenschaften. Oder wollen Sie ernsthaft in einem Tesla fahren, der - im harmlosesten Fall - am nächsten Roundabout immer im Kreis herumfährt, weil er sich nicht entscheiden kann?
Soll das Foto Sascha Lobo darstellen? Na ja, besser als "Kim de hinterm Mond", aber dieser unlogische, verwirrte Schwurbel mit der Beweisführung könnte von Lobo stammen.
Kennt noch jemadand wahren Lobo?
"Baby, I love you to want me..." 😉
Folgender Satz geht nicht auf:
" Liesse sich eine Widerlegung ausschliessen, wäre dies der Beweis dafür, dass eine Aussage wahr ist."
Wenn eine Widerlegung ausgeschlossen ist, dann ist die Hypothese unbrauchbar. Eine Hypothese muss immer so ausgestaltet sein, dass sie experimentell überprüft werden kann. Ansonsten sie ins Reich von Religion oder Politik gehört, aber nicht in die Wissenschaften.
Ich kann eine Wiederlegung nicht ausschließen, das ist eine Fehlannahme. Dann müsste ich in die Zunkunft blicken können, also Hellseher sein, wie soll das gehen? Für den Moment kann ich das vielleicht, aufgrund des Wissenstandes und bisheriger bewiesener Thesen, aber nicht für alle Zeit.
Dann müsste man schon genau die Rahmenbedingen kennen oder nennen, in der diese Aussage Gültigkeit haben soll. Das ganze Ding ist unlogisch und lebt nur von Umkehrungen und mehrfachen Verneinungen die verwirren.
"Die Wahrheit definiert sich also nicht nur durch ihre Beweisbarkeit, sondern auch durch ihre Unwiderlegbarkeit?"
Also ich muss eine These 2 mal beweisen, um sie als Fakt oder Wahrheit bezeichnen zu dürfen?
Einmal muss ich eben harte Beweise anführen, die sie belegen.
Das reicht aber nicht, ich muss also auch noch beweisen, dass es keine Gegenbeweise gibt und niemals geben wird, die den ursprünglichen Beweis der These falsifizieren? Ein bischen viel des Guten..Unwiderlegbarkeit ist ein Axiom.
Abgesehen davon, dass es völlig absurd ist, bei den sehr intelligenten und hintergründigen Texten von Thiel mit materialistischer Logik heranzugehen, verwechseln sie das "auch" mit "UND" obwohl es ein "ODER" ist.
"verwechseln sie das "auch" mit "UND" obwohl es ein "ODER" ist."
Lachhaft! Wenn der Autor sich unklar ausdrückt, ist natürlich der Leser Schuld, weil Herr Thiel ist ja genial. Wenn dort steht: "sondern auch durch ihre Unwiderlegbarkeit" dann steht da nicht UND oder ODER sondern "auch", und ein jeder kann sich aussuchen, was gemeint ist.
Wie gesagt, Taschenspielertricks und Verdrehungen, Mehrfach-Verneinungen, zur Verwirrung, um irgendeinen hypothetischen Käse zu "beweisen",fernab der Realität!
@Rohbach
Das ist der erste Text von Thiel den ich lese, zunächst völlig unvoreingenommen.
Vielleicht auch ein Vorteil manchmal, und ich habe versucht, dieses Konstrukt zu durchschauen, k.A. ob das materialistisch zu sehen ist oder irgendwie anders, ich kenne nur Logik! Für gestreute Missverständnisse des Autors, ob bewusst oder unbewusst, kann ich nix.
Und wenn hier besondere Regeln der Logik gelten sollen, die im sog. Materialismus nicht gelten, muss man das vorher kennzeichnen.
Ein schlüssiger Beweis! - Darum ist Jesus Christus von den Toten auferstanden, und hat dies auf dieser Erde sichtbar und berührbar während 40 Tagen bewiesen. - Auch unser "Ichgefühl" altert nicht wie unser Körper, dies ist für mich ein Hinweis auf ein Weiterleben, auch wenn unser Leib stirbt. Der Apostel Paulus hat sich ausdrücklich darauf gefreut und schreibt darüber z.B. im Philipperbrief, im ersten Kapitel Vers 23.
Bachtel Vreni
Glaube und Logik sind in der Tat 2 vollkommene Gegensätze und unvereinbar.
Wie ich schon dargelegt habe wird in der Beweisführung ein Taschenspielertrick verwendet und eine Behauptung vorausgesetzt, die nicht stimmt und in der Wissenschaft nicht gefordert wird, der zusätzliche Beweis der „Unwiderlegbarkeit“. Ohne diesen Trick würde die „Beweisführung“ nicht funktionieren.
Wunderbar!
Es brauchte ein Genie vom Kaliber Kurt Gödel's, um auch die perplexen Mathematiker davon zu überzeugen, dass es Aussagen gibt, die weder bewiesen noch widerlegt werden können.
Übrigens: Gödel wolle bei seiner US-Einbürgerung den Beamten davon überzeugen, dass die US-Verfassung nicht ausschliesse, dass sich die US in eine Diktatur verwandeln könne. Nur Einstein als "witness" konnte Gödel aus der selbstverursachten Pattsituation erlösen, sonst wäre Gödel staatenlos geblieben.