Bevor die Frage nach der Kanzlerschaft Angela Merkels überhaupt gestellt werden kann, muss sich eine andere stellen: Ist es möglich, dass eine Nation ohne geistigen Glutkern, ohne Vision, ohne Entwurf von sich selber auskommt?
Natürlich nicht, und in den zunehmenden Verwirbelungen der Globalisierung immer weniger: Die Aufgabe, die Staatsleuten jetzt zuwächst, ist, in den Beschleunigungen der Zeit, die bereits Goethe «veloziferisch» nannte, das zu definieren und zu verkörpern, was die politische und kulturelle Identität ihrer Völker ausmacht.
Die meisten deutschen Kanzler haben das erst im Laufe ihrer Amtszeit begriffen. Das grosse Wort, die Schicksalsrhetorik ging ihnen stets schwe ...
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