Es ist schwer, beim Anblick der neuen Ducati XDiavel V4 nicht gleich in Superlativen zu denken. «Urgewalt auf zwei Rädern» wurde die Maschine schon genannt, «Sympathy for the Diavel» lautet ein schönes Wortspiel in Anlehnung an den berühmten Song der Rolling Stones. Die Diavel ist seit ihrer Markteinführung im Jahr 2010 ein Ereignis in der Welt der motorisierten Zweiräder – auch deshalb, weil sie sich durch ihre auffällige Einzigartigkeit manchen gängigen Kategorien entzieht. Ist es jetzt ein «Power Cruiser» oder doch ein «Muscle Bike»?

Diese Frage sei geklärt, heisst es in Internetforen für Sportmotorräder. Seit Ducati die Diavel mit dem V4-Grandturismo-Motor ausgerüstet habe, sei dieser Töff das, was er schon immer hätte sein sollen, ein «Megamonster», heisst es da. Denn dies war der interne Projektname bei der Entwicklung der Diavel.

 

Leistung wie ein Kompaktwagen

Nun bietet Ducati den vielen weltweiten Freunden der Diavel noch etwas mehr. Kürzlich wurde die neue XDiavel V4 vorgestellt. Der unverkennbare Stil des in Borgo Panigale in Bologna gefertigten Sport-Cruisers, wie die Maschine bei Ducati selbst bezeichnet wird, ist eine gelungene Kombination aus visueller Kraft und der einzigartigen Persönlichkeit des V4-Granturismo-Motors.

Die neue XDiavel V4 wurde komplett überarbeitet: Eine entspannte Sitzposition, komfortablere Sitze für Fahrer und Beifahrer sowie Zubehör für mittellange Touren gehören zu den Vorzügen des neuen Modells. Zwei exklusive Farben, Burning Red und Black Lava, verleihen ihr einen besonderen Stil.

Das Herz des Sport-Cruisers ist aber zweifellos der voluminöse, wohlklingende V4-Motor. 1158 Kubikzentimeter Hubraum und 168 PS entsprechen den Werten eines sportlichen Kompaktwagens, in Kombination mit dem angenehmen Komfort eines Cruisers und dem sinnlichen Ducati-Design ist die XDiavel V4 ein exklusives Motorrad, das verschiedenste Eigenschaften vereint.

Der V4 steigert Leistung, Dynamik und Fahrspass, was unter anderem der raffinierten Technologie der gegenläufigen Kurbelwelle zu verdanken ist, die – wie bei Ducatis MotoGP-Bike – den gyroskopischen Effekt reduziert und die Wendigkeit erhöht. Der Motor ist gleichzeitig ein zentrales Designelement, unterstrichen durch die glänzende schwarze Oberfläche, die ihn unter den Ducati-V4-Motoren einzigartig macht.

Die Leistung des V4-Motors ist auch bei tiefen Geschwindigkeiten flüssig und gleichmässig, ein hohes Drehmoment ist bei allen Drehzahlen garantiert (mit einem Spitzenwert von 12,8 kgm bei 7500 U/min). Zu den Eigenschaften des aus dem Desmosedici Stradale der Panigale V4 und Streetfighter V4 abgeleiteten Aggregats gehören auch die leichte und kompakte Bauweise sowie die geringen Betriebskosten. Hauptwartungen müssen nur alle 60 000 Kilometer gemacht werden, was einen Rekordwert darstellt. Auch in Bezug auf Effizienz und Verbrauch macht der V4 einen ausgezeichneten Eindruck. Ein erweitertes Abschaltsystem deaktiviert die hintere Zylinderbank nicht nur im Stand, sondern auch bei niedrigen Drehzahlen und geringer Motorlast.

2013 fuhr Hollywoodstar Hugh Jackman eine Diavel in «The Wolverine».

Die Twin-Pulse-Zündfolge und das speziell auf akustische Qualitäten abgestimmte Auspuffsystem prägen den unverkennbaren Klang des V4 Granturismo in der XDiavel V4. Das erweiterte Abschaltsystem der hinteren Zylinder ermöglicht den Betrieb als Zweizylinder oder Vierzylinder mit einem kaum wahrnehmbaren Übergang, was den Auspuffklang variiert: Ein tieferer Ton mit niedrigeren Frequenzen ertönt, wenn nur die vorderen Zylinder aktiv sind, während die Frequenzen bei voller Zylinderzahl höher werden.

Stefano Tarabusi, der das «Projekt Megamonster» bei Ducati in der Entwicklungsphase geleitet hat, spricht davon, dass die Diavel immer schon ein Motorrad sein sollte, das «larger than life», also gewissermassen überlebensgross ist. Um ein Bike zu entwerfen, das es in dieser Art nicht gab, seien sowohl technische als auch optische Gesichtspunkte entscheidend gewesen. Man habe versucht, die Linien und Eigenschaften eines Superbikes, eines Naked Bikes und eines Cruisers zu vereinen.

 

Freiliegendes Hinterrad

Die Verantwortlichen des Projekts haben sich dafür interessante Fragen gestellt, zum Beispiel: «Wenn die Diavel ein Auto wäre, was würde das bedeuten?» So hat man sich etwa für das Lichtdesign in der Autowelt inspirieren lassen. Eine andere Frage war: «In welchen Film würde das Motorrad passen?» Die Antwort lautete, dass die Ducati Diavel für das Genre der Superhelden gemacht sei: «Batman», «X-Men» oder «Spiderman» – und genau so sieht die Maschine auch heute noch aus, und das macht sie auch zu einem Phänomen der Popkultur. 2013 fuhr Hollywoodstar Hugh Jackman eine Diavel in «The Wolverine» – natürlich, wie es sich für einen Superhelden gehört, ohne Helm.

Zu den markanten Designelementen der Diavel gehört von Anfang an das markante, freiliegende und massive Hinterrad, für das die Reifenspezialisten von Pirelli eigens den perfekt passenden Gummi entwickeln mussten. Für den unverkennbaren Auftritt sorgen zudem einzigartige Details wie der seitlich aufragende Vierrohrauspuff, die LED-Heckleuchte unter dem Sitz oder der Frontscheinwerfer mit Tagfahrlicht in Form eines doppelten «C» sowie Welcome-Effekt.

In Summe ist die XDiavel V4 viel mehr als ein schönes, kraftvolles Bike, aber das ist sie natürlich auch. Und dazu ein Statement für Liebhaber individueller Zweiradmobilität.

 

Ducati XDiavel V4 ab Fr. 30 990.–.Mehr Informationen: www.ducati.com/ch/de/