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Mädchen für alles

Das Leben ist kein Wellnessbereich. Deshalb wollen moderne Eltern pflegeleichte und angepasste Kinder – also keine Knaben. Ausgerechnet die Frauen, die mal dachten, sie kämen überallhin, wenn sie böse sind, produzieren eine Generation von braven Mädchen.

Theres Lüthi, Mathias Plüss und David SignerTheres Lüthi, Mathias Plüss und David Signer
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14.04.2005
Myriam N. ist schon morgens um acht Uhr dem Nervenzusammenbruch nahe. Vor einer halben Stunde hat sie ihre Kinder geweckt und geduscht, jetzt geht es ans Anziehen, dann gibt es Frühstück, und spätestens um halb neun müssen sie in der Krippe sein, weil Myriam N. um neun Sitzung hat. Ihr Mann ist schon seit sieben aus dem Haus. Mit dem dreijährigen Töchterchen Lucille läuft es, wie fast immer, problemlos. Man gibt ihm die Kleider, es zieht sich an. Sein Bruder Max ist zwar ein Jahr älter, aber das Anziehen würde ohne Hilfe mindestens ein Jahr dauern, mindestens. Doch je mehr Mami drängt, umso mehr trödelt Max. Er macht sich dann zum Beispiel einen Spass daraus, sich die Unterhose ü ...
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