SVP-Nationalrätin Martina Bircher gehört in den Bundesrat. Ich weiss, weder kandidiert sie, noch ist derzeit ein Posten frei, aber die Aargauer Migrationspolitikerin ragt heraus, sie beeindruckt, sie hat Mut, und mit ihrem Schwerpunktthema Migration legt sie den Finger unerschrocken auf die Wunde.

Entdeckt hat sie vor Jahren mein damaliger Kollege Alex Reichmuth. Er porträtierte die Aarburger Lokalpolitikerin, die mit unbestechlichen Statistiken bewaffnet den real existierenden Wahnsinn unseres Asylunwesens anhand von Beispielen aus ihrer Gemeinde darlegte.

Diese Woche hatte ich mit ihr einen gemeinsamen Auftritt in Bern. Es war die Bilanzpressekonferenz der SVP zum Abschluss dieser Legislatur. Fadengerade kam Martina auf den Punkt: «Beim Thema Migration muss man von einem Totalversagen der Regierung und der anderen Parteien sprechen.»

Freunde, Bekannte im Ausland glauben mir gar nicht, wenn ich ihnen Martinas Zahlen vorstelle. Nur ein paar Beispiele, Stand jetzt: 58 Prozent aller Sozialhilfebezüger in der Schweiz sind Ausländer. Jeder dritte Afrikaner lebt vom Sozialstaat. Kein Wunder, wollen alle in die Schweiz. Der Mensch ist Jäger und Sammler. Er nimmt alles mit, was man ihm hinstellt. Der Dummkopf ist der, der es hinstellt.

Wie ich höre, machen die in die Schweiz geflüchteten Ukrainer regelmässig Ferien in ihrer Heimat. Die Flixbusse in Richtung Kiew seien ausgebucht. Wie passt das mit den Beschwörungen unserer Politiker zusammen, die noch mehr Ukrainer aus der angeblich totalen Misere retten wollen?

Ich erinnere mich. Vor über zwanzig Jahren errechnete Markus Schär in der Weltwoche, die Realkosten des «Asylantismus» (Peter Stadler) betrügen rund zwei Milliarden Franken jährlich. Es gab einen kollektiven Aufschrei steriler Empörung. So etwas durfte damals noch nicht geschrieben werden.

Heute sind wir bei vier Milliarden Franken Asylkosten, und keiner regt sich auf. Immerhin wird das Thema nicht mehr so tabuisiert und verdrängt, ein grosses Verdienst der SVP. Sie hat sich viel Dreck anwerfen lassen, um die linken Migrationslebenslügen zu zerzausen. Martina Bircher verkörpert diesen Geist trotziger Sachlichkeit. Man kann sie zehn Mal überfahren, sie kommt ein elftes Mal.

Martina Birchers kugelsichere Weste ist ihre Kompetenz. Die Legionen der Wirklichkeit sind auf ihrer Seite.

Im letzten Jahr wanderten netto 180 000 Ausländer in die Schweiz ein. Es kommen zu viele, und es kommen die falschen. Die Massenzuwanderung ist längst die Mutter ungezählter Probleme: steigende Kriminalität, Dichtestress, Verbetonierung, Dauerstau auf den Strassen, Überlastung der Eisenbahnen, Umweltverschmutzung, Energieverschleiss, Lehrer- und Fachkräftemangel, steigende Krankenkassenprämien, stagnierende Löhne, Wohnungsnot, Überregulierung im Arbeitsmarkt, weniger Freiheit, mehr Staat, ein allgemeines Gefühl der Entfremdung in heimischen Gefilden. Die Masseneinwanderung ist zu ihrem eigenen Schneeballsystem geworden, denn um die Zuwanderung zu bewältigen, braucht es immer noch mehr Zuwanderung. Geht es ungebremst so weiter, werden die Schweizer zu Indianern im eigenen Land.

Letzten Samstag gingen Hunderte von Eritreern in Opfikon mit Stangen, Messern, Steinen und Fäusten aufeinander los. Es gab viele Verletzte. Die Behandlungskosten tragen selbstverständlich die Schweizer Prämienzahler.

Es waren Anhänger und Gegner des eritreischen Regimes, die sich in die Haare gerieten. Das zeigt die ganze Absurdität unseres hausgemachten Asylchaos: Nicht nur die Oppositionellen gegen einen autoritären Präsidenten, sondern auch dessen Fans sind in der Schweiz gleichermassen willkommen. Alle mit Daueraufenthalt.

Der Tages-Anzeiger titelte: «Das Dümmste, was geschehen konnte – am Ende leidet der Ruf aller Eritreer.» Das Wichtigste ist also, dass kein Stäubchen auf das Image dieser afrikanischen Volksgruppe fallen darf. Ansonsten käme es der hiesigen Bevölkerung noch in den Sinn, den Missstand der Masseneinwanderung zu hinterfragen. Denn wenn Eritreer in die Schweiz gekommen sind, um im fernen Ausland ihren Bürgerkrieg fortzusetzen, haben sie hier nicht das Geringste verloren.

Der Tages-Anzeiger schreibt weiter: «Dass zwei Lager aus dem gleichen Land in einem dritten Land wie der Schweiz aufeinander einprügeln, hat mit der zerrütteten Geschichte Eritreas zu tun.» Falsch, eine «zerrüttete Geschichte» hat so ziemlich jedes Land, die Schweiz erst recht. Dass die Eritreer am helllichten Tag in einem öffentlichen Park der Agglomerationsgemeinde Opfikon aufeinander losgehen, hat mit der zerrütteten Asylpolitik der Schweiz zu tun. Und Schuld an dieser Asylpolitik tragen die Politiker, die unsere Gesetze nicht durchsetzen und sich um die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung foutieren.

Natürlich haben hier auch die Medien versagt. Kolossal. Jahrelang haben sie die Probleme zugedeckt, die SVP verteufelt, Kritiker der kriminellen Massenmigration mit dem Pesthauch des «Rassismus» eingenebelt. So schufen sie, zusammen mit der United-Colors-of-Benetton-Fraktion der Politik, jene Atmosphäre salonfähiger Verlogenheit, intoleranter Überheblichkeit, in der sich dann bald einmal niemand mehr ausserhalb der SVP trauen sollte, die Missstände beim Namen zu nennen.

An Martina Bircher tropft das alles ab. Ihre Unbeirrbarkeit ist entwaffnend. Den rhetorischen Presslufthammer braucht sie gar nicht anzuwerfen. Ihre kugelsichere Weste ist ihre Kompetenz. Die Legionen der Wirklichkeit sind auf ihrer Seite.

Eben war ich in Berlin. Manchmal erkenne ich meinen früheren Arbeitsort nicht wieder. Die deutsche Hauptstadt ist das, was aus der Schweiz wird, wenn wir nicht aufpassen. Auf dem Heimflug las ich wieder mal die örtliche Boulevardzeitung B. Z. Sie berichtete auf einer Doppelseite von schwerbewaffneten Killern im Auftrag arabischer Berlin-Gangs. Dazu die Bilder von ein paar furchterregend bemannten Lederjacken.

Der Artikel erinnerte mich an die verstörende Nachricht, als vor einigen Monaten der damalige niederländische Premierminister Mark Rutte von einer Spezialeinheit bewacht werden musste, weil ein mächtiger Clanchef angeblich ein Mörderkommando auf den wie ein aus dem Ei gepellter Idealschwiegersohn aussehenden Politiker angesetzt hatte.

In Abwandlung eines Bonmots des Journalisten Peter Scholl-Latour: Wer halb Afrika in die Schweiz holt, hilft nicht etwa Afrika, sondern wird selber Afrika. Ich bleibe zuversichtlich, dass es unsere Behörden so weit nicht kommen lassen, aber seit dem Eintritt von Martina Bircher in die eidgenössische Politik schlafe ich entschieden ruhiger.

Die 3 Top-Kommentare zu "Martina for President"
  • Alain

    Heute sagte N. Sarkozy (immerhin ex-Präsident von Frankreich) in einem langen Interview auf France5 dass die Migration der Völker noch gar nicht begonnen hat. Wenn wir uns (Europa) nicht endlich mit dem Problem befassen und die afrikanischen Staaten nicht an Ort und Stelle unterstützen, dürfte es für Europa ein böses Erwachen geben. Unsere Gutmenschen Politiker haben nichts aber auch gar nichts begriffen, die heutigen Einwanderer sind meistens keine Flüchtlinge sondern Profiteure.

  • pirminmeier

    Diese Politik wird von der unspektakulären Frau Bircher aus Aarburg kompetent ans Publikum vermittelt, wobei aber eine NR Badran in den Medien 30fache Beachtung findet, was nicht deren "Schuld" ist. Dabei spricht MB nur von Themen, von denen sie konkrete Kenntnis hat, was im Journalismus keineswegs Standard ist. Man kann Politik kontraproduktiv totschwatzen, so bei nur oberflächlichen boulevardesken Beschreibungen von BR-Kandidaten wie Baume Schneider u. Josisch. Bircher steht nicht zur Wahl.

  • steiner

    Es hat sehr viele Politikerinnen in der Schweiz. Martina Bircher ist mit grossem Abstand die Ehrlichste mit fundiertem Wissen, Erfahrungen und ehrlichen Zahlen. Sie ist eine aussergewöhnliche Persönlichkeit. Die Schweiz braucht viel mehr "weibliche" Politikerinnen wie Martina Bircher mit landesliebenden und landesstabilisierenden Argumenten. Es wäre Zeit, wenn die Aussagen von Frau Martina Bircher von den verantwortlichen Stellen wahrgenommen und endlich umgesetzt werden. Albertino P. Steiner