Herr Fest, welches war Ihre erste Reaktion auf das Geständnis von Günter Grass?Eine ungeheure Verblüffung. Denn er hat sich ja in sehr herausragender Weise als moralische Instanz aufgespielt. Und jetzt stellt sich heraus: Er war selber dabei, und zwar in einer prekären Situation. So etwas kann man nicht sechzig Jahre lang verschweigen. Ich werfe ihm nicht vor, dass er in der Waffen-SS war. Unverzeihlich aber ist, dass er darüber geschwiegen hat und sich gleichzeitig als moralisches Gewissen aufspielte.
Ist Grass in dieser Rolle als Gewissen der Nation überhaupt noch glaubwürdig?Was er politisch gesagt hat, habe ich ohnehin nie ernst genommen – etwa sein Urteil, dass die Deutschen we ...
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