Euripides: Medea. Aus dem Altgriechischen von Kurt Steinmann. Mit einem Nachwort von Thea Dorn und Farbillustrationen von Bianca Regl. Manesse. 240 S., Fr. 81.–
Was lässt den Menschen entarten? In seinem Spielfilm «Antichrist» treibt Lars von Trier eine Frau und einen Mann hinaus aus der Zivilisation, hinein in den dunklen Wald. Während diffuser Nebel Baumskelette umwabert und reife Eicheln von Ästen herunterdonnern, werden die Urtriebe freigesetzt: Sexualität und Aggression. Demnach folgt der dänische Regisseur einer Theorie, wonach die Natur es ist, die den Menschen entfesselt. So lässt er denn auch die Frau sagen: «Die Natur ist Satans Kirche.» Und er beschreibt im ...
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„Wie umgehen mit einer Frau, die ihren Trieben freien Lauf lässt?“ Die Antwort ist simpel. Wenn ich jemandem den Kopf abschlage und eine Lampe daraus mache, ist es Kultur. Komme ich dafür in den Knast, nennt sich das Zivilisation. Das wäre die gesellschaftliche Lösung. HAß ist nicht geschlechtsgebunden, allenfalls Tötungsmethoden. Schön, daß mal wieder alte Klassiker thematisiert werden. Allemal besser als das, was uns Öffis als Tatortkrimis im Zeitgeist-Kostüm verkaufen....
Das Böse ist auch weiblich. (? ) Oder kann das Weibliche auch böse sein? Die Angst vor dem weiblichen "Bösen" ist auf alle Fälle uralt. Siehe Hexenverbrennungen. Meistens, aber nicht immer ist und war das reine Projektion und Angst vor weiblicher Rache. Allerdings gibt es immer noch 2 starke Tabus. Kindesmord durch die Mutter und Muttermord durch das eigene Kind. Beides findet man in alten griechischen Götter-Sagen oft beschrieben.