Sie ist die Frau, die erst im Morgengrauen nach Hause kommt. Die Schultern nackt, die Augen schwarz umschattet, die Lider schwer, die Frisur nur eine Ahnung aus der Façon gerutscht.
Dann riecht ihr Atem nach Gauloises und Wein, und ihre Schönheit ist ihr eine Bürde. Ein Gesicht, dem Schwermut und Hässlichkeit gleich gut stehen. Es zelebriert die Erotik der Unvollkommenheit, denn es gehört nicht einem Opfer oder einer Sünderin, sondern einer Täterin. Sie ist die Frau, die einsam bleibt, weil kein Mann ihr ebenbürtig ist. Und findet sie ihn doch, bringt sie ihm den Tod, womöglich mit ihrer eigenen, schönen Hand.
Jeanne Moreau war eine Vorkämpferin der emanzipierten zeitgenössische ...
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