Jeden Sonntag um 12.45 Uhr fand sich das Mädchen in der Wohnung in der Wiener Berggasse 19 ein. Eine Viertelstunde lang plauderte der berühmte Grossvater mit ihm, dann gab es Mittagessen und zum Abschied acht Schilling Taschengeld.
Als besonders warmherzig freilich hatte sie Sigmund Freud nicht in Erinnerung. Die Freuds hätten alle ein hartes Herz, habe ihr die Mutter später einmal gesagt.
Auch später liess Sophie Freud kein gutes Haar an ihm. Der Vater der Psychoanalyse sei weit überschätzt, meinte sie. Sein Werk eine «narzisstische Schwärmerei», Theorien wie der Penisneid «brillant und fragwürdig».
Sophie war die Tochter von Freuds ältestem Sohn und wu ...
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