Sandy Meyer-Wölden _ Man stand der Romanze ja von Anfang an skeptisch gegenüber. Nicht, weil sie 25 Jahre jünger ist als er. Auch nicht, weil sofort von Hochzeit die Rede war. Sondern weil sein neustes Gspusi überhaupt nicht dem beckerschen Beuteschema entsprach: Sie war blond. Das hätte Sandy Meyer-Wölden misstrauisch machen sollen. Becker hatte ja einst detailliert die Vorzüge von kaffeebrauner Frauenhaut erläutert; wenn man die einmal so richtig gespürt habe, wolle man nie wieder was anderes. Solche Qualitätspreisungen passen zu einem Mann, der in Besenkammern Kinder zeugt und danach von Samenraub spricht, er kann nicht anders, der Bobele. Und deshalb verarbeitet er jetzt seine Entlobung von Meyer-Wölden in der Bild-Zeitung. Wo er dann Dinge sagt wie: «Ich habe Freunde mit Lebenserfahrung, mit denen ich mich nicht über die nächste Party, sondern über Politik, Sport und Kultur unterhalte.» Man hat Verständnis, dass Meyer-Wölden angesichts derartiger Konversation im Hause Becker das nackte Grausen packte und sie das Weite suchte. Sie beendete die Beziehung aus der Ferne: per SMS. (bwe)
Nic Harcourt _ Die New York Times hält den Radiomann von der Westküste für den aufregendsten DJ des Landes. Der 48-Jährige legte auf KCRW im kalifornischen Santa Monica als Erster in den USA Coldplay, Norah Jones und David Gray auf. Aber wichtiger als die Namen, die er gross machte, ist den Hörern sein instinktsicherer Musikmix aus Vertrautem und noch nie Gehörtem, der Teenager ebenso fasziniert wie ihre Eltern. Drei Stunden täglich unterhält er mit «Morning Becomes Eclectic» seine Fans. Dank Internet und Podcasts ist der kleine Sender mit dem herausragenden DJ längst weltweit berühmt. Selbst aus Australien und Japan erhält KCRW inzwischen Spenden. Ende November verabschiedet sich Harcourt, «weil ich nur so viel verdiene, wie man bei einem öffentlichen Sender eben verdient, und 5-jährige Zwillinge habe, an deren Zukunft ich denken muss». Er wird sich als Experte für Filmmusik von Studios anheuern lassen und seine berühmte, unaufgeregte Stimme für Werbespots verkaufen. Verständlich. Aber wer begleitet uns in den Tag? (bs)
Boy George _ Berühmt geworden ist Boy George mit seinem Hit «Do you really want to hurt me?». Das fragte der Callboy vielleicht auch, als er vom ehemaligen Culture-Club-Sänger mit Handschellen im Schlafzimmer angekettet wurde. Der heute 47-jährige Boy George hatte den 29-jährigen Norweger in seine Londoner Wohnung geholt, um pornografische Aufnahmen zu machen. Dabei wurde auch gekokst, wobei Boy George plötzlich das Gefühl beschlich, der Callboy habe seinen Computer gehackt. Also kettete er ihn sicherheitshalber an. Im Morgengrauen konnte sich der junge Mann befreien und flüchtete in einen Laden in der Nähe. So viel jedenfalls wurde am ersten Tag des Prozesses publik, der diese Woche in London begann. Vor zwei Jahren sorgte Boy George für Aufsehen, als er die Polizei rief, weil bei ihm eingebrochen werde. Als die Patrouille eintraf, fand sie zwar keinen Einbrecher, dafür jede Menge Kokain in der Wohnung. Boy George musste zur Strafe fünf Tage lang in New York die Strassen fegen, unter den Augen der Kameras. Der Fesselkünstler selbst liess über seinen Anwalt nun mitteilen, er habe den Callboy zwar in seiner Gewalt gehabt, aber auf legale Weise – was immer das genau bedeutet. (ds)
Cheryl Cole _ Sie war das erste Mitglied der britischen Mädchenband Girls Aloud und gilt heute in England als eine der erfolgreichsten Sängerinnen. Aufgewachsen in einer Sozialbausiedlung, dann zur «Miss» von Englands grösster Shoppingmall gekürt und nun mit einem Starfussballer verheiratet, erfüllt Cole – die gerne Hairextensions, falsche Nägel und Brillantdiademe trägt – zwar einige Vorstellungen von white trash. Aber wer sie kennt, etwa die Observer-Kolumnistin Barbara Ellen, sieht die 25-Jährige jedoch als «intelligente und selbstbestimmte Kämpfernatur». Nun wurde die bildhübsche Cole zur Zielscheibe einer berühmten Geschlechtsgenossin. Gefragt, ob Cheryl Cole als neue Feministin durchgehen könnte, antwortete die australische Feministin Germaine Greer: «Nein, sie ist zu dünn und zu glatt.» Eine schlanke Silhouette als antifeministisches Statement? Vor solchem Unsinn hatte sich Germaine Greer früher gehütet und stattdessen gefordert: «Ich möchte einfach, dass Frauen glücklich sind.» Nach neuen Studien ist keine Bevölkerungsgruppe öfter von Gewalt, Armut, Krankheit und frühzeitigem Tod betroffen als übergewichtige Frauen. Ausserdem werden sie durch ihr Übergewicht ständig gestresst. Das wusste einst auch die noch heute ranke Germaine Greer. «Dünne Frauen», schrieb sie vor vierzig Jahren in ihrem Klassiker «Der weibliche Eunuch», «haben keine Ahnung, wie sehr sie von fetten Frauen beneidet werden.» (fkm)