Als Sharif Omar am 15. Oktober 2002 zufällig ans Fenster seines Hauses trat, sah er in der Ferne Bulldozer zwischen den Olivenbäumen stehen. Sogleich griff er zum Handy. Nirgendwo piepsen die Mobiltelefone so häufig wie in den Palästinensergebieten; flink wie Westernhelden ihren Colt zücken die Palästinenser ihr Gerät. Unablässig fliegen Warnungen und Gerüchte von Haus zu Haus und von Stadt zu Stadt. Sie knüpfen rastlos am sozialen Netz, das durch Ausgangssperren und Checkpoints zerrissen wird. Eine halbe Stunde nachdem Omar telefoniert hatte, stand das ganze Dorf unter den Olivenbäumen. Die Bulldozer verstummten.
Fassungslos sahen sich die Bauern um. Was eben noch ein Olivenhain ...
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