Haben Maestri, die auswendig dirigieren, die Werke wirklich voll und ganz im Kopf? Man mag Zweifel hegen, nicht indessen bei Dimitri Mitropoulos. Dieser war ein Phänomen in seiner Gilde: Er konnte selbst das komplizierteste Notengewimmel mit einem einzigen Blick quasi fotografisch speichern. Musiker, die unter ihm spielten, behaupteten, man habe es ihm angesehen – wie er mit den Augen von links nach rechts in der inneren Partitur wanderte und die Seiten umblätterte. Freilich, Mitropoulos war kein Notenkleber. Er war ein Mann der ungebärdigen Freiheit. Starkes Gefühl galt ihm mehr als Perfektion.
Der gebürtige Grieche hatte Komponist werden wollen. Er studierte bei Ferruccio Busoni im ...
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