Man muss es leider sagen: Die Gattung ist nicht mehr gut drauf. Die Wirbeleien und bleihaltigen Salven mögen noch in Schuss sein, der Sinn aber, man kann auch sagen: die Seele, wurde ihr genommen. Das Urgestein des amerikanischen Kinos, der Western, war in seiner Hochblüte, in den vierziger und fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, stärker als alle anderen Genres vom Klima des Existenzialismus geprägt. Längst gilt die Existenz-Philosophie laut Jean Baudrillard als historische Kuriosität – und mit ihr offenbar auch der Western. Der Westerner, der sich nur durch die Summe seiner Handlungen definiert, wurde seiner Existenz beraubt, als die Italo-Version mit den Ritualen der Freiheit ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.