Bekannt wurde Saramago mit seinem 1980 erschienenen Roman «Hoffnung im Alentejo». Der damals schon 58-jährige Journalist hatte sich monatelang in Lavre aufgehalten, einem Dorf im Hinterland Lissabons. In seinem teils fiktiven, teils dokumentarischen Buch beschrieb er das Leben der Landarbeiter, das sich über Jahrhunderte kaum verändert hatte. Erst die Nelkenrevolution, die 1974 die Diktatur Salazar beendete, markierte eine Zäsur.
Saramago, Sohn von Landarbeitern, galt sofort als ihr authentischer Chronist. Doch was hatte der plötzlich Gefeierte seit seiner Erstlingsnovelle «Die Witwe», die dreissig Jahre zuvor erschienen war, geschrieben? Hatte der ausgebildete Schlosser, de ...
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