Gretha und Ernst Jünger: Einer der Spiegel des Anderen. Briefwechsel 1922–1960. Hg. Anja Keith und Detlev Schöttker. Klett-Cotta. 720 S., Fr. 59.90
Im hohen Alter verschwindet oft die Schärfe aus der Beziehung von Ehepaaren. Sie mutieren zu Zweckgemeinschaften. Man ist gemeinsam alt geworden und kennt seine Gebrechen. Diese sind jetzt dominanter als das Trennende. Für Schriftsteller und Künstler gilt das besonders. Irgendwie sitzt man im selben Boot und ist froh, wenn sich ein Werk rundet oder Preise eingeheimst werden, die man gemeinsam entgegennimmt.
Ich habe das selbst bei Ernst und Liselotte Jünger erlebt, an deren späten Jahren ich als Journalist und Biograf t ...
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720 Seiten Privatkorrespondenz. Ein Buch für Jünger-Spezialisten. Interessant immer wieder das Verhältnis von "konserative" Literaten und der Treue zum Eheversprechen. Wenn der andere Ehepartner dem zustimmt, mag man vielleicht noch eine Auge zudrücken. Aber wenn es dem anderen zu schlecht geht, und er das nicht akzeptiert? Im christlichen Südkorea war Ehebruch bis vor einigen Jahren noch Strafbar.
Sehr interessant. Genau wegen solcher Beiträge im generell immer sehr guten, spannenden und lesenswerten Bereich "Literatur und Kunst" schätze ich die WW noch mehr als sonst schon.