Los Angeles
Der Gerichtssaal in Downtown Los Angeles war voll, das Urteil scharf: Richterin Lisa B. Lench sandte den siebzigjährigen Filmproduzenten Harvey Weinstein am 23. Februar wegen «Vergewaltigung, erzwungenem Oralverkehr und sexueller Penetration durch Fremdkörper» sechzehn Jahre ins Gefängnis. Weinstein erschien in einem grauen Einteiler vor Gericht und bat vor dem Urteil um Gnade: «Ich behaupte, dass ich unschuldig bin. [. . .] bitte verurteilen Sie mich nicht zu lebenslanger Haft, ich verdiene es nicht. [. . .] es gibt so viele Dinge, die in diesem Fall falsch sind. Es gibt keine Beweise. [. . .] das ist ein abgekartetes Spiel.»
Urknall der jMeToo-Beweg ...
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Den einen mögen Tränen kommen, den andern richtige Bedenken, wie jemand entsorgt wird. MeToo entblösst sich selbst und will trotzdem gerecht sein. Das Opfer: alt, weiss, reich und die Meute agressiv, dass sich die Richter durch falsche Urteile selber schützen müssen.
Mir kommen die Tränen.
Claude Bürki