Die moderne Cosa Nostra bekämpft den Staat nicht mehr mit Bomben – sie geht in ihm auf.
Grauenhafte Töne zwingt der Musiker auf dem Podium aus seinem Cello. Er lässt das Instrument wie eine Polizeisirene heulen und die Saiten wie kurze, trockene Explosionen knallen. Um vier Minuten vor sechs dröhnt durch die palermische Nachmittagshitze so herzzerreissender Jammer, als sässen alle Klageweiber Siziliens in dem Cello. Dann abrupte Stille. Viele der etwa zweitausend in der Via Notarbartolo versammelten Menschen bekreuzigen sich.
Am 23. Mai vor zehn Jahren, genau in diesem Augenblick, wurden an der Autobahnausfahrt von Capaci kurz vor Palermo der Untersuchungsrichter Giovanni Falcone, sei ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.