Fünf Monate lang hatte ich sie, meine Vorhaut. Fünf Monate diskutierten meine Eltern darüber, ob ich sie behalten solle. Meine Mutter hatte ihre Meinung gemacht: Ein Jude muss beschnitten sein, überdies sei es hygienischer. Mein Vater, kein Jude, stimmte mal zu, mal nicht, und als er gerade mal wieder zustimmte, schaffte mich meine Mutter zum jüdischen Urologen, der den Eingriff fachmännisch vornahm, soweit ich das beurteilen kann.
Es verging viel Zeit. Eines Tages fiel mir auf, dass mein Schnäbi, wie es familienintern bezeichnet wurde, anders aussah als bei den anderen Jungs. Auf Anfrage hin erklärte mir meine Mutter, ich sei beschnitten, wie alle Juden. Ich konnte ...
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