Blauäugig, von schmaler Gestalt und mit grossem Schädel stapft Kant durch Königsberg. Jeden Tag nach dem Mittagessen, immer allein, manchmal stundenlang. Er mag keine Begleitung, möchte sich keinem anderen Tempo anpassen, vor allem nicht ins Schwitzen geraten. Das ist lästig beim Philosophieren.
«Den Landgraben entlang bis Philipps- teich», empfiehlt 1910 ein Reiseführer, der auf Kants Spuren locken will. «Von da ab links über den Grossen Friedrichsberg nach Forsthaus Moditten (Lieblingsaufenthalt Immanuel Kants), von wo aus etwa 20 Minuten Weges nach Juditten.» Kant ist diese Strecke wohl Tausende Male gelaufen. Wer der Wegweisung heute folgt, verliert sich im Nichts. Königsberg ...
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