Den Ort der verordneten Trauer hat John nur ein einziges Mal betreten. Es war, wie es immer ist auf einem Friedhof bei einer Beerdigung, wenn Erwachsene versuchen, ihren Schmerz durch überlieferte Rituale zu beherrschen. Der Pfarrer sprach, die Erde aus der kleinen Schaufel brach sich auf dem geschlossenen Sarg seiner Schwester Elisabeth. Ein halbes Jahr ist das her. Es war, wie man so sagt, eine schöne Beerdigung. Doch John hat sie vergessen. Es waren nicht seine Rituale. John ist zwölf, ein Kind also, und damit die Leerstelle in der Trauerkultur. Kinder müssen sich dem Diktat der Erwachsenenwelt unterwerfen und schwarze Sachen anziehen. Sie sollen weinen, wenn die Erwachsenen weinen. S ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.